Die neue Microsoft Suche „Bing“ ist ja in aller Munde. Grund genug mal einen Blick drauf zu werfen. Grundsätzlich kommt sie aufgeräumt daher und bietet bei den Multimedia-Results ein paar nette Feature, wie das Video-Preview. Das Auto-Load der Paging-Funktion hat mich zwar etwas irritiert aber nu ja, eine der Vorgaben war sicher auch es durch nette kleine Feature ordentlich krachen zu lassen. Im übrigen stehe ich dem ganzen M$-gequatsche recht emotionslos gegenüber, zumal auch google Konkurrenz nicht schadet 🙂
In der Tat aber bemerkenswert, dass die Screenaufteilung schon sehr verdächtig nach Google ausschaut. Das lohnt sich doch mal alles auf den OP-Tisch zu legen: für die Produktion von Webseiten nehmen wir das Plugin Pixel Perfect für Firefox. Damit lassen sich Screenshots/Grafiken als overlay zu einer Website anzeigen.
Das Ergebnis für einen Suchtreffer ist schon recht deutlich, die Transparenz ist bei 50%:
nun ja, ich würde mal sagen „PixelPerfect“ 😉
Die Frage sei erlaubt, was das wohl bedeutet. Sicher gibt es viele Studien die besagen das Suchergebnisse in einer bestimmten Form so aussehen sollten. Da ich ein schlechtes Gedächtnis habe, wollte ich den Screen mit der „alten“ msn-search abgleichen. Vergeblich: Bing ist im vollen Einsatz, die alte nicht (oder zumdest nicht ad-hoc) zu finden. Wie sieht es mit der globalen Oberflächenaufteilung aus? Auch hier: nicht nur die Proportionen, nein auch die logischen Gruppen (meiner Meinung nach der Kern eines guten UX-Patterns) sind sich ähnlich wie die Ikki-Twins:
hier nochmal der Link zum Screen des Bing-Google-Mashup ohne Overlay. Nebenbei zeigt sich beim Overlay deutlich, dass SocialWeb-Einträge bei google deutlich höher liegen. Da Fragt man sich aber schon: wie weit dürfen sich solche Angebote ähneln, wo ist die Grenze vom Pattern zur Kopie eines Business? Achso: die Werbeplätze sind selbstverständlich auch an den selben Stellen 😉
Ich finde BING eigentlich ganz gut gelungen, an die Zusatzfunktionen (die im Moment nur in der .com Variante eingebaut sind) kann man sich sehr schnell gewöhnen.
Es hätte zwar in der Tat nicht unbedingt Microsoft sein müssen, aber es wurde/wird wirklich Zeit, das Google eine ernsthafte Konkurrenz kriegt.
In den letzten Jahren gab es einen Wildwuchs an „SEO-Experten“ (Suchmaschinenenoptimierern), die wirklich ziemlich zunehmend lästig geworden sind. „Wir optimieren Ihre Webseite für Google! Ihr Webentwickler hat nachweislich keine Ahnung!“. Dabei wurden Methoden angewendet, die oft nicht zu unrecht an das beliebte Tarotkartenlegen im Frühstücksfernsehen erinnerten („Das DIV mit dem Bildhintergrund unten links sollte besser eine Tabelle im Content oben rechts sein. Sie werden sehen, wie Ihre Webseite dann nach vorne geht“).
BING liefert offensichtlich ganz gute Suchergebnisse, die sich auch deutlich von den Google Ergebnissen unterscheiden. Insofern ist das Teil für eine „Second Opinion“ gerne gesehen.